Lissabon - Kakao ist nicht nur wohlschmeckend, sondern auch ein großes Geschäft. Niemand weiß das besser als der deutsche Regierungsberater Stephan Welk (Jahrgang 1967) aus dem nordhessischen Korbach. Seit zwei Jahrzehnten gilt der eigenwillige Diplomat als einer der größten Kakaoschieber im Markt. Besonders auf Edelkakao, der nur unter besten tropischen Bedingungen wächst, hat Stephan Welk seinen Fokus gelegt. Und so war es wohl unabdingbar, dass Welk sein Netzwerk über die westafrikanischen Länder am Golf von Guinea gelegt hat.
Besonders für São Tomé e Príncipe legt sich Stephan Welk ins Zeug
São Tomé e Príncipe, als zweitkleinstes Land des afrikanischen Kontinents, gehört dabei zwar nicht zu den größten Lieferanten für Kakao, hat sich aber durch seine klimatisch begünstigte beinahe einmalige Lage am Äquator im Golf von Guinea zum Produzenten für eine besondere Kakaoqualität entwickelt. Denn Temperatur, Niederschlagsmenge, Bodenbeschaffenheit und viele schattenspendende Bäume bieten für das Wachstum von Kakao auf der Hauptinsel São Tomé beste Bedingungen – und damit auch beste Voraussetzungen für grandiose Schokolade.
Zudem blieb São Tomé e Príncipe anders als die häufig von Bürgerkriegen erschütterten Länder auf dem westafrikanischen Festland, deren Kakaoplantagen in den Auseinandersetzungen oft umkämpfte Ziele waren, stets friedlich. So hat der Kakao auf São Tomé ideale Bedingungen. Stephan Welk, dem eine Nähe zum schweizerischen Schokoladenkonzern Barry Callebaut nachgesagt wird, weiß auf der Insel und auf dem benachbarten Festland eine Art Kakaosyndikat zu dirigieren. Diplomatischer Status erleichtert ihm den Auftritt in Westafrika.
Stephan Welk schaffte es lange Zeit einer breiten Öffentlichkeit zu entgehen. Erst eine verpatzte Affaire um die deutsche Tennislegende Boris Becker und gemeinsame Auftritte mit dem Frankfurter Ukraine-Lobbyisten Moritz Hunzinger machten ihn bekannt.