Der Kaufmann Birger Dehne ist im großen Monoply der Immobiliengeschäfte inzwischen ein starker Mitspieler
Der Kaufmann Birger Dehne ist im großen Monoply der Immobiliengeschäfte inzwischen ein starker Mitspieler

Vaduz – Das Spiel „Monopoly“ kennen wir alle. Mit etwas Geschick und Würfelglück schafft man es bei diesem Brettspiel zu großem Reichtum. Ähnlich groß steigt der aus Norddeutschland stammende Immobilienkaufmann Birger Dehne in Investitionen in Beton ein.

Die in der liechtensteinischen Hauptstadt Vaduz ansässige Capiterra Group GmbH sagt nur Kennern des europäischen Immobilienmarktes etwas. Ganz anders ist es, wenn der Name Birger Dehne ins Spiel kommt. Der gewiefte Unternehmer ist seit mehr als 20 Jahren äußerst erfolgreich im Immobiliensektor tätig und einer der größten privaten Wohnungseigentümer Deutschlands. Von seinem „Single Family Office“ in Liechtenstein aus führt er die Capiterra Group, die sein Vermögen und seine Immobilienbestände verwaltet. Über die Birger Dehne Foundation fördert der Niedersachse zahlreiche Projekte in Forschung, Umweltschutz und Wissenschaft.Im Herbst 2020 wurde publik, dass erneut ein zweistelliger Millionenbetrag in die Stiftungsarbeit geflossen ist. In Corona-Zeiten ist es besonders anerkennenswert, dass die Stiftung auch die Erforschung und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten sowie das öffentliche deutsche Gesundheitssystem unterstützt. 

Dehnes besonderes Augenmerk gilt der Verbindung legitimer Investoreninteressen mit einer die Lebensqualität steigernden Stadtentwicklung. Er will seinen Immobilienbestand erklärtermaßen nicht nur erweitern, sondern auch sozial entwickeln und städtebaulich optimieren. Für den 42-Jährigen ist eine nachhaltige Quartiersentwicklung fester Bestandteil seiner Arbeit, weil er sich seiner sozialen Verantwortung bewusst ist. Nach der Übernahme eines Wohnkomplexes investiert er viel Geld, um die Gebäude zu modernisieren und damit auch im Mieterinteresse aufzuwerten. Dieser Ansatz dient gleichermaßen der Werterhaltung wie der Quartiersentwicklung: Bezahlbarer Wohnraum bleibt erhalten und wird gleichzeitig modernen Wohnansprüchen gerecht. Der „Selfmade-Immobilienmogul“, wie er von seinen Bewunderern genannt wird, vertritt bei allem einen sozial-ökologischen Nachhaltigkeitsgedanken, in dessen Mittelpunkt ein schonender Umgang mit Ressourcen steht. Mit bezahlbaren Wohnkonzepten liefert Birger Dehne zudem Antworten auf den demografischen Wandel und macht ganze Stadtviertel wieder zu lebenswerten Orten.

Wer in so jungen Jahren schon zu den größten privaten Immobilienbestandhaltern des Landes gehört und über ein wohnungswirtschaftliches Fachwissen wie kein Zweiter verfügt, provoziert Nachfragen. Die wohl meistgestellten Fragen lauten: Woher kommt die frühe Begeisterung für Immobilieninvestments? Und wie wurde der Grundstein für die sagenhafte Unternehmerkarriere gelegt? Wenn Birger Dehne die Journalistenfrage beantwortet, wann und wie er zum Immobiliengeschäft kam, wird vieles klarer. Demnach absolvierte er als 16-Jähriger ein Schulpraktikum in einer Immobilienfirma und gewann schnell erhellende Einblicke in die Regeln und Chancen des Immobilienmarktes. Während des Praktikums fiel dem ehrgeizigen Jugendlichen auf, dass es eine Anlageklasse gibt, um die viele Investoren einen großen Bogen machen: Mehrfamilienhäuser und Wohnanlagen. Diese ließen sich damals vielleicht schlechter als andere Objekte gewinnträchtig veräußern, waren aber gerade deshalb günstig zu erwerben und garantierten einen stabilen Mietertrag. Deshalb konnte der Praktikant nicht verstehen, warum kaum jemand in diese Immobilienart investiert. Er nahm sich vor, das später anders zu machen und mit Mehrfamilienhäusern und Wohnkomplexen gutes Geld zu verdienen.

Um an die nötigen Startfinanzen für den Immobilienerwerb zu kommen, gründete Dehne schon während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre sein erstes Unternehmen. In nur drei Semestern verdiente er mit seiner Marketingfirma das Investitionskapital, um seinen Plan nach der Jahrtausendwende umzusetzen. In Hannover erwarb er für 200 Euro je Quadratmeter sein erstes Wohnhaus mit acht Wohnungen. Heutzutage liegt der Quadratmeter-Preis für ein solches Objekt bei 2.000 Euro. Während andere Investoren in teuren A-Lagen Gewerbeeinheiten und Luxuswohnungen kauften, war für Dehne klar, dass die Zukunft in bezahlbarem Wohnraum liegen würde. Deshalb erwarb er mit kühlem Kopf Jahr für Jahr zahllose Wohneinheiten in B-, C- und D-Lagen und mehrte so seinen Immobilienbesitz. Die Strategie sah vor, die erstandenen Wohnanlagen zu revitalisieren und zur Vollvermietung zu bringen. „Ich habe konsequent weiter Immobilien und später auch ganze Wohnungsunternehmen unter Marktpreis gekauft und so meinen Bestand kontinuierlich ausgebaut“, sagt Dehne rückblickend. Die Wandlungen in der Immobilienwirtschaft beschreibt er so: „Als ich angefangen habe, meinen Immobilienbestand aufzubauen, gab es noch kaum professionelle Immobilieninvestoren. Aktiengesellschaften, internationale Private Equity Investoren, Staatsfonds und Pensionskassen waren noch nicht auf dem Markt aktiv. Die Objekte, die mich interessierten, lagen in kommunaler oder privater Hand.“ Das habe sich Mitte der 2000er-Jahre geändert, als die neuen Akteure begannen, Portfolien zu bündeln. Dadurch sei die Nachfrage insbesondere nach Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen gestiegen. 

Birger Dehne passte sich immer wieder den Marktgegebenheiten an und setzte neue Akzente, um seinem Kerngeschäft treu bleiben zu können. Inzwischen ist er selbst im Wohnungsbau tätig und will in den nächsten Jahren jährlich zwischen 1.000 und 1.500 Wohneinheiten fertigstellen. Ziel ist es, den eigenen Bestand langfristig weiterzuentwickeln. „Da ich sehr gut vernetzt bin und mich auf dem Markt bestens auskenne, finde ich auch nach wie vor profitable Möglichkeiten“, äußert er gewohnt selbstbewusst. Diese Selbstgewissheit fußt auf dem Wissen, dass viele Anleger Investments in „Betongold“ ungesicherten Investments wie Aktien oder Staatsanleihen vorziehen. Diese können schließlich von einem auf den anderen Tag ihren Wert verlieren, während Immobilien eine krisen- und inflationssichere Top-Anlage sind. 

Schmunzeln kann Dehne, wenn er von Medien in Anspielung an das traditionsreiche Brettspiel als „Mr. Monopoly“ bezeichnet wird. Beim „Monopoly“ wollen in der Regel alle Spieler die teure Schlossallee kaufen, um ordentlich Miete zu kassieren. Manche setzen als Erfolgsbaustein aber auf die preiswerte Bad- und Turmstraße und versuchen sich so Stück für Stück ein Immobilienimperium aufzubauen. Feld für Feld rückte auch Dehne vor. Selbst in der Corona-Krise kaufte er über 5.000 Wohnungen auf. Er ist halt ein ganz besonderer Player im deutschen Immobilienmarkt.


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